Ellbogendysplasie (ED)

 

Betroffen: alle Rassen

Erkrankung:

Der Oberbegriff Ellbogendyplasie fasst eine Reihe von Veränderungen des Ellbogengelenks zusammen, welche im Wachstum entstehen und neben Ernährungs- und Bewegungseinflüssen auch eine genetische Komponente haben.

Dazu zählen u.a.

IPA (isolierter Processus anconaeus)

FPC (fragmentierter Processus coronoideus medialis)

OCD (Osteochondrosis dissecans)

Stufenbildung zwischen Elle und Speiche

Fehlbildungen der Gelenkflächen



Symptome und Untersuchung:

Die Fehlentwicklung im Ellbogengelenk führt je nach Ausprägung zu mehr oder weniger starken Verschleißformen des Gelenks und in deren Folge zu Schmerzen mit unterschiedlich stark ausgeprägten Lahmheiten. Wie auch bei der HD findet nicht jede Form der ED ihre Auswirkung in einer Veränderung des Gangbildes.

Eine ED kann mit Hilfe einer röntgenologischen Untersuchung der Ellbogen der Hunde im Alter von mindestens 12 Monaten festgestellt werden. Um eine einheitliche Beurteilung der Ellbogengelenke zu erreichen und die Erforschung der Erkrankung voranzutreiben, werden im Verein für Pointer und Setter e.V. alle Röntgenaufnahmen durch einen bestimmten Gutachter der GRSK e.V. ausgewertet. Gemäß der Vorgaben der FCI erfolgt durch diesen Gutachter eine Einteilung des Ellbogengelenkes in folgendes Schema:

ED Grad 0 = kein Hinweis

ED Grenzfall

ED Grad 1

ED Grad 2

ED Grad 3

Die Einstufung der ED in dieses Schema erfolgt nach der Form der Abweichung und deren Schweregrad.



Vererbung und Zucht:

Ähnlich wie die HD entsteht auch die ED unter anderem aufgrund einer genetisch bedingten Prädisposition. Eine Bekämpfung dieser Erkrankung ist momentan nur selektiv möglich.

Zur Zeit ist die ED beim Verein für Pointer und Setter e.V. keine Pflichtuntersuchung für eine angestrebte Zuchttauglichkeit. Da die ED in anderen Rassen jedoch lange unterschätzt wurde und dann mitunter zu Problemen in bestimmten Linien oder gar der ganzen Rasse geführt hat, sollten auch Züchter und Besitzer von Pointern und Settern die ED-Befundung nicht scheuen, sondern mit Durchführung einer solchen den gesunden Fortbestand der Rassen unterstützen.

Liegt die Auswertung der Ellbogen durch den Gutachter im Bereich von ED Grad 1 bis 3, so werden diese Hunde im Verein für Pointer und Setter e.V. von der Zucht ausgeschlossen.

Auch bei der Untersuchung und Bewertung der ED-Ergebnisse ist es wichtig nicht nur die (zukünftigen) Zuchttiere im Blick zu haben, sondern ebenso deren Geschwister. Nur über einen großen Prozentsatz untersuchter Hunde lassen sich tatsächlich Rückschlüsse auf eine eventuell im Wurf vorliegende genetischen Prädisposition ziehen.



ED bei Pointern und Settern

Die Anzahl der ED-ausgewerteten Setter und Pointer ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, dennoch gibt es bisher zu wenige Auswertungen um Aussagen über die einzelnen Rassen treffen zu können. So liegen uns nur für knapp 10% aller HD-ausgewertete Hunde auch offizielle ED-Auswertungen vor.


ed2



Von diesen sind ca. 96% aller Auswertungen im zur Zucht zugelassenen Bereich (ED Grad 0 und Grenzfall).

ed1

Dies ist nur eine stark vereinfachte Erklärung der Ellbogendysplasie. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr dient sie als Übersicht zum besseren Verständnis ohne an eine wissenschaftliche Abhandlung heranzureichen.



Hinweis:

Link - Auswertungsformulare für ED und OCD finden Sie hier.